Tourismusentwicklung.
Den Tourismus im Landkreis zukunftsfähig gestalten!
21.03.2023

- Interview mit der REO-Produktentwicklerin Rad und Wandern und dem REO-Projektmanager Datenmanagement und Digitalisierung
- Nicht nur Gäste, auch Einheimische können von den Ideen und Konzepten profitieren
Mit Sonja Hauser als Produktentwicklerin Rad und Wandern und Christian Greilinger als Projektmanager Datenmanagement und Digitalisierung hat die REO seit Ende letzten Jahres zwei neue Mitarbeiter im Bereich Tourismus. Ob die Konzeption neuer Radwege oder die Auswertung wichtiger touristischer Daten in unserer Region – mit ihren Projekten tragen die beiden unter anderem dazu bei den Landkreis Miesbach nachhaltig weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht nur um Angebote für Gäste, auch Einheimische können von den Ideen und Konzepten profitieren.
Jeder braucht Inspiration, um täglich motiviert an die Arbeit zu gehen. Was inspiriert Sie Frau Hauser?
SH: Eine spannende Frage, mich inspiriert am meisten ein Tag draußen, in den Bergen, wenn ich einfach mal meine Gedanken schweifen lassen kann. Dabei kommen oft die besten Ideen und mir wird bewusst, dass ich durch meine Arbeit Einheimischen und Gästen die Freizeitmöglichkeiten in unserem Lebensraum aufzeigen und wertvolle Informationen zugänglich machen kann, das motiviert mich.
Sie kümmern sich seit Dezember um die Produktentwicklung Rad und Wandern bei der REO, was sind Ihre zentralen Aufgaben?
SH: Grundsätzlich bin ich Ansprechpartnerin für alle Anliegen rund ums Wandern und Tourenradfahren und stelle die Schnittstelle zu verschiedenen Ansprechpartnern z.B. Radvereine, DAV, TOM oder Fernradwege-Koordinatoren dar. In unserer Region kümmere ich mich zudem um die Pflege und Weiterentwicklung der einheitlichen Lenkungs- und Beschilderungsmaßnahmen und erstelle dazu auch das Kartenmaterial. Des Weiteren setze ich Projekte für Gemeinden um, wie zum Beispiel Rad-Übersichtstafeln oder Neubeschilderungen. Und das Beste, ich werde täglich noch mit neuen Aufgaben überrascht.
Was muss man denn bei der Beschilderung von Rad-/ oder Wanderwegen beachten?
SH: Am Anfang dachte ich, das kann gar nicht so schwer sein. Hier ein neues Schild, da was ergänzen. Aber so einfach ist es nicht! Besonders wichtig sind das vernetzte Denken und der Check, ob die neuen Ergänzungen zu den bereits bestehenden umliegenden Schildern passen. Dabei muss auch über die Gemeinde-, Landkreis- und sogar Ländergrenzen hinaus gedacht werden. Es wird ja nicht nur in eine Richtung beschildert, sondern an einem Standort in mindestens zwei, meist drei Richtungen, mit Nah- und Fernzielen. Durch Ortstermine und die enge Abstimmung mit den Verantwortlichen in der Gemeinde, wird schnell klar, was wirklich sinnvoll ist. Am Ende soll der Radfahrer bzw. Wanderer an seinem Ziel ankommen!
Im Mai wartet mit dem Stadtradeln wieder eine große Veranstaltung auf alle Radler im Landkreis, welche weiteren Projekte stehen für Sie demnächst noch an?
SH: Richtig, hiermit geht auch gleich der Appell an alle Landkreis Bürger, sich den Zeitraum vom 6. bis 26. Mai für’s Stadtradeln vorzumerken. Ziel ist möglichst viele Alltagswege klimafreundlich auf dem Fahrrad zurückzulegen und dabei Kilometer zu sammeln. Am Ende werden regionsintern die jeweils gefahrenen Kilometer der einzelnen Teilnehmer miteinander verglichen und die Sieger bei einer großen Abschlussveranstaltung gekürt. Ein großartiges Event, das ich im Rahmen der REO organisiere und derzeit einige Zeit in Anspruch nimmt. Zudem steht gerade die Entwicklung einer Neuauflage der Raderlebniskarte an. Diese soll mit neuen Inhalten und im neuen Design pünktlich zu Beginn der Radsaison erscheinen. Die Karte kann sowohl von Gästen als auch von Einheimischen genutzt werden. Im Sommer müssen wir uns dann schon wieder Gedanken um die Wintersaison 2023/24 machen. Dafür sollen neben Langlaufen und Skifahren neue Angebote in den Vordergrund rücken. Unter anderem ist die Entwicklung neuer Winterwanderungen geplant.
Damit die Freizeit-Angebote die Hauser entwickelt, optimal genutzt und Prognosen zur Auslastung getroffen werden können, müssen Daten gemessen und ausgewertet werden. Dafür ist Christian Greilinger seit Oktober im Team der REO für die Themen Datenmanagement, Digitalisierung und Marktforschung. In diesen Bereichen werden verschiedene Projekte wie das STR-Projekt oder neue digitale Anwendungen für den Landkreis umgesetzt. Darüber hinaus führt er Unternehmensbefragungen für die REO durch und erstellt Statistiken.
Was steckt hinter dem STR-Projekt?
CG: STR steht für Smarte Tourismus Region. Das Projekt wird von der REO in Kooperation mit dem Landkreis und den Gemeinden umgesetzt und ist ein vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördertes Forschungsprojekt. Im Fokus steht die digitale Besucherlenkung, um die Kapazitätsbelastung der Infrastruktur im Landkreis zu verringern und die Gäste besser in der Region zu verteilen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden an 40 Standorten im Landkreis Echtzeit-Daten zum fließenden und parkenden Verkehr erhoben. In einer Datenplattform werden diese Daten mit weiteren relevanten Daten aus bestehenden Quellen angereichert. Das können beispielsweise Wetterdaten, Fahrgastzahlen der BRB oder Besucherzahlen der Skigebiete und Seilbahnen in der Region sein. Die Plattform ist dann in der Lage, aus diesen Befunden Muster zu erkennen, um so Prognosen treffen zu können. Also um beispielsweise vorhersagen zu können, ob ein Parkplatz in den nächsten Stunden eher voller oder leerer wird, oder mit wie viel Besucheraufkommen am Wochenende zu rechnen ist. Als letzten Schritt wollen wir den Gästen Alternativvorschläge aufbereiten, um die Belastung an stark frequentierten Orten zu reduzieren.
Inwieweit profitieren davon auch die Einheimischen?
CG: Der Landkreis Miesbach ist einer der attraktivsten Tourismusregionen Bayerns. Einerseits ist die Lage im Einzugsbereich der Metropolregion München ein Vorteil, andererseits müssen dadurch die daraus entstehenden Herausforderungen bewältigt werden. Kritisch wird es an Spitzentagen, wenn durch den Andrang auf Ausflugsziele von Tagestouristen, Touristen aber auch Einheimischen die Verkehrsbelastung zu massiv wird. Dann sinkt auch die Akzeptanz für den Tourismus durch die einheimische Bevölkerung. Wenn wir es aber schaffen, durch das STR-Projekt diese Spitzen zu entzerren, dann steigt dadurch auch die Attraktivität des Lebensraums und die Einheimischen profitieren davon.
Was sind aus Ihrer Sicht mittel- und langfristig die wichtigsten Herausforderungen in diesem Bereich?
CG: Outdoorregionen boomen. Die Leute möchten in die Natur, sich bewegen, aus der Stadt raus. Besucherlenkung wird somit auch in Zukunft weiter an Relevanz gewinnen, auch wenn solche Extreme, wie während der zwei Coronajahre hoffentlich nicht mehr auftreten. Ich denke, dass hier auch digitale Möglichkeiten an Bedeutung gewinnen werden. Im Bereich Datenmanagement sehen wir, dass Open Data, also das freie Zurverfügungstellen unserer Daten immer wichtiger wird. Wir betreiben deswegen einen landkreisweiten Datahub, in dem wir alle relevanten Daten aus verschiedenen Quellen sammeln, miteinander verschneiden und für alle nutzbar machen. Außerdem beliefern wir daraus die BayTM, die mit der BayernCloud Tourismus selbiges bayernweit vorantreibt. Somit ist es besonders wichtig, dass die Daten dementsprechend aktuell, strukturiert, richtig und vollständig sind. Auch das Thema Lizenzierung der Daten wird eine große Aufgabe.
Welche digitalen Maßnahmen sind in naher Zukunft für den Landkreis geplant?
CG: Wir werden weiter daran arbeiten, neue Usecases aus unserem Datahub zu generieren. Der landkreisweite Schneebericht als Screenlösung sowie als Widget für Gastgeber und touristische Leistungsträger war diesen Winter ein erster Schritt. Für den Sommer gibt es Überlegungen für einen Seebericht oder Event-Widgets. Außerdem werden die Informationen im Rahmen des STR-Projektes über (neue) digitale Ausspielungskanäle kommuniziert.
Kontakt
Sonja Hauser
Projekt-Management | Tourismus und Freizeit – Produktentwicklung Wandern und Rad
+49 (0) 80 25 – 993 72 30
sonja.hauser@regionalentwicklung-oberland.de
Christian Greilinger
Projekt-Management |Tourismusentwicklung – Datenmanagement & Digitalisierung
+49 (0) 80 25 -993 72 14
christian.greilinger@regionalentwicklung-oberland.de
Pressekontakt
Ilona Kaffl
Kommunikation | Medien und Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 8025 99372 61
ilona.kaffl@regionalentwicklung-oberland.de
Anschrift
Regionalentwicklung Oberland KU
Rathausplatz 2
83714 Miesbach
www.regionalentwicklung-oberland.de
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