Tourismusentwicklung.
Tourismus in der Alpenregion Tegernsee Schliersee – Gästezahlen übertreffen erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau
20.02.2025

- REO veröffentlicht Tourismus-Jahresstatistik 2024
- Ankünfte und Übernachtungen steigen im Vergleich zum Vorjahr
- Der Coronaknick ist endgültig überwunden – Zahl der Gäste höher als vor Corona
Die Alpenregion Tegernsee Schliersee bleibt eine der beliebtesten Urlaubsregionen für deutsche und bayerische Reisende. Die aktuelle Tourismusstatistik 2024 der Regionalentwicklung Oberland (REO) zeigt ein deutliches Wachstum bei Ankünften und Übernachtungen im Vorjahres- und 10-Jahresvergleich. Wie auf Bundeslandebene ist bei den Ankünften sogar ein neuer Rekord zu verzeichnen – noch nie konnten so viele Gäste in der Region in einem Jahr begrüßt werden. Damit hat die Region den pandemiebedingten Einbruch endgültig hinter sich gelassen.
Im vergangenen Jahr wurden 791.889 Gästeankünfte verzeichnet – ein Anstieg von 4,3 % im Vergleich zu 2023. Damit wurde der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2018 (779.369 Ankünfte) übertroffen. Die Zahl der Übernachtungen blieb mit 2.584.833 knapp unter der bisherigen Bestmarke. Dennoch verzeichnete sie ein Wachstum von 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein langfristiger Vergleich zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung: In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Gästeankünfte um 16,4 %, die Übernachtungen nahmen um 6,8 % zu.
Innerhalb des Landkreises konnte Schliersee mit 172.353 Gästen die meisten Ankünfte verbuchen, während bei den Übernachtungen Bad Wiessee mit 566.004 Übernachtungen führend blieb. Besonders stark gewachsen ist Gmund. Dort stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Ankünfte um 23,2 %, und die der Übernachtungen nahm um 16,9 % zu. Auch im langfristigen Vergleich bestätigt sich diese Entwicklung: Seit 2014 legte die Zahl der Gästeankünfte in Gmund um 72,0 % zu, während die Übernachtungen um 46,3 % stiegen. Erstmals überholte Gmund damit Fischbachau in Bezug auf die Gästezahlen. Auch andere Orte der Region zeigten in den vergangenen 10 Jahren ein deutliches Wachstum. So stiegen die Gästeankünfte in Tegernsee um 53,3 %, in Bayrischzell um 33,9% und in Schliersee um 29,2 %. Bei den Übernachtungen fällt neben Gmund vor allem Bayrischzell mit einem Zuwachs von 40,7 % in den letzten 10 Jahren auf. Das Bergdorf unter dem Wendelstein konnte sich damit erstmals in den letzten 10 Jahren vor Kreuth hinsichtlich der Zahl der Übernachtungen positionieren.
Die Gäste in der Alpenregion Tegernsee Schliersee
Die Gäste blieben 2024 durchschnittlich 3,26 Tage in der Region und kamen überwiegend aus Deutschland (94,8 %). Die größte Altersgruppe stellten die 51- bis 60-Jährigen mit einem Anteil von 31,0 %. Fast die Hälfte aller deutschen Gäste reiste aus Bayern an (45,5 %), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (13,8 %), Baden-Württemberg (11,6 %) und Hessen (8,2 %).
Auch internationale Gäste entdeckten die Region zunehmend für sich. Angeführt wurde die Liste von Österreichern (18,0 %), gefolgt von Schweizern (13,0 %) und Gästen aus den USA (10,2 %). Die Niederlande (9,2 %) und Großbritannien (6,9 %) rundeten die Top 5 ab. Besonders stark wuchs die Zahl britischer Besucher (+1,0 Prozentpunkt), während auch der Anteil österreichischer Gäste um 1,3 Prozentpunkte zunahm. Insgesamt erhöhte sich der Anteil internationaler Gäste um 0,5 Prozentpunkte.
Ein positiver Trend zeigt sich in der Altersstruktur der Besucher. Die jüngeren Altersgruppen gewinnen zunehmend an Bedeutung. So wuchs der Anteil der 13- bis 18-Jährigen um 0,9 Prozentpunkte, während die 19- bis 35-Jährigen einen Anstieg von 0,7 Prozentpunkten verzeichneten.
Die Unterkunftsstruktur
In der Region standen den Gästen im Jahr 2024 insgesamt 17.596 Gästebetten zur Verfügung – ein leichtes Plus von 54 Betten gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Schlafmöglichkeiten gab es in Schliersee (4.649 Betten), gefolgt von Bad Wiessee (3.419) und Rottach-Egern (2.743). Hotels stellten mit 33,6 % den größten Anteil des Bettenangebots, gefolgt von Ferienhäusern und -wohnungen (28,7 %) und Vorsorge- und Rehakliniken (14,0 %). Die Beherbergungsbranche befindet sich jedoch im Wandel: Gasthöfe und Pensionen machen nur noch 12,9 % der Betten aus, Bauernhöfe lediglich 3,1 %.
Langfristig betrachtet zeigen sich deutliche Unterschiede in der Entwicklung: Während Gmund (+42,6 %), Tegernsee (+21,9 %) und Bayrischzell (+20,6 %) seit 2018 einen starken Zuwachs an Betten verzeichneten, gingen die Kapazitäten in Bad Wiessee (-10,3 %), Fischbachau (-9,8 %) und Kreuth (-3,8 %) zurück.
Vergleich mit anderen bayerischen Alpenregionen
Vergleicht man den Landkreis Miesbach mit den umliegenden Regionen, liegt er bei den Ankünften hinter Traunstein mit 808.212 und dem Berchtesgadener Land mit 794.212, aber vor Bad Tölz-Wolfratshausen mit 413.735 Ankünften. Ein beträchtlicher Abstand besteht zu den touristischen Spitzenregionen Bayerns, insbesondere zum Landkreis Oberallgäu, der mit 1.739.631 Ankünften deutlich vorn liegt. Auch bei den Übernachtungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Während das Berchtesgadener Land 2.940.325 Übernachtungen verzeichnete, liegt das Oberallgäu mit 6.341.034 weit vorne. Der Trend in diesen Regionen zeigt weiterhin starkes Wachstum, etwa im Ostallgäu, wo die Übernachtungen seit 2014 um 41,5 % gestiegen sind.
(Hinweis: Nur gewerbliche Betriebe mit mehr als zehn Betten berücksichtigt.)
Unsteter Jahresverlauf
Die Statistik für 2024 zeigt zudem stärkere Schwankungen im Jahresverlauf. Während das Jahr gut begann, fielen die Monate April und Juni schwächer aus als im Vorjahr, während der Mai 2024 deutlich stärker war als der Mai 2023. „Die Entwicklung lässt sich unter anderem durch die Lage der Ferienzeiten erklären, jedoch sind auch die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe in Bayern spürbar. Glücklicherweise war der Landkreis Miesbach vergleichsweise nur geringfügig betroffen, dennoch haben viele Gäste kurzfristig ihren Urlaub abgesagt. In der zweiten Jahreshälfte stabilisierte sich die Situation jedoch wieder“, erklärt Harald Gmeiner, Vorstand Tourismus bei der REO.
Die positive Tendenz hinsichtlich der Altersstruktur der Gäste freut Gmeiner, der Strukturwandel im Beherbergungssektor bleibt jedoch eine der größten Herausforderungen. „Der Rückgang der Gästebetten in Gasthöfen und bei Privatvermietern erfordert die Schaffung neuer Übernachtungsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Unterkünften wird weiter steigen, weshalb Investitionen in diesem Bereich entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Region sind“, so Gmeiner.
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