Ausbildung & Bildung.
Werkstattgespräch in Miesbach: Gemeinsam einen neuen Weg beschreiten
13.10.2022

- Akteure der Wirtschaftsförderungen, der Kreishandwerkerschaft, Berufsschulen, des Arbeitskreis Schule Wirtschaft, Schulamt und der Politik tauschen sich aus
- Regionales Handwerk noch immer eine der wichtigsten Ausbildungssäulen
- Dass der Beruf eine Berufung sein kann, muss an die Jugend weitergegeben werden
Im lokalen und regionalen Wirtschaftsgeschehen ist das Handwerk ein wesentlicher Faktor. Doch die regionalen Handwerksbetriebe stehen vor großen Herausforderungen. Längst hat sich auch im Handwerk der Ausbildungsmarkt zum Bewerbermarkt entwickelt. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen um die Berufseinsteiger kämpfen. Um das Thema Fachkräftemangel anzugehen, luden die Regionalentwicklung Oberland (REO) und das Wirtschaftsforum Oberland sowie die Landräte der Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen zum einem Werkstattgespräch in Miesbach ein.
28 Teilnehmer aus den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz -Wolfratshausen kamen in der Schreinerwerkstatt des Beruflichen Schulzentrum Miesbach (BSZ) zusammen mit dem Ziel eines offenen Austausches zwischen den Akteuren der Wirtschaftsförderungen, Kreishandwerkerschaft, Berufsschulen, Arbeitskreis Schule Wirtschaft, Schulamt und der Politik zum Thema Ausbildung im regionalen Handwerk. Johann Holzinger, Regionalmanager Bildung bei der REO begrüßte zusammen mit Andreas Ross, Vorstand des Wirtschaftsforum Oberland aus Bad Tölz, die vielen Gäste. „Noch immer stellt das regionale Handwerk neben den Industrieberufen die wichtigste Ausbildungssäule und das Tor für den Einstieg für jährlich zahlreiche Schulabsolventen dar, denn 40% aller Auszubildenden haben sich in den beiden Landkreisen für einen Handwerksberuf entscheiden. Wir wollen alle Akteure zusammenbringen und gemeinsam diskutieren, die bereits vorhandenen Maßnahmen zur Berufsorientierung beleuchten und Lösungsansätze erarbeiten.“ Auch die beiden Landräte aus Miesbach Olaf von Löwis und Bad Tölz-Wolfratshausen Josef Niedermaier betonten die Wichtigkeit des Treffens: „Heute muss man als Handwerker seine Fähigkeiten selbst einbringen. Der althergebrachte Weg zur Azubi-Suche ist vorbei. Wir müssen gemeinsam den neuen Weg beschreiten.“
Nicht alle Handwerksberufe haben Probleme bei der Lehrlingssuche. „Schreiner und Zimmerer zählen noch immer zu den beliebtesten Ausbildungsberufen. Doch besonders Friseure, Bäcker und Metzger haben derzeit zu kämpfen“, so Simon Dennhöfer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Gerade in diesen Bereichen müssen die Betriebe selbst für mehr Attraktivität sorgen, um an die Jugendlichen ranzukommen. „Unser Handwerk versteckt sich in der Nacht, wir sind krisenfest, aber müssen transparenter werden. Mit attraktiven Zusatzangeboten wie Job-Rad, zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten, Firmenautos oder -handys können wir die Jugendlichen begeistern.“, brachte Florian Perkmann, Obermeister der Bäcker-Innung ein.
In vielen Punkten sind sich die Beteiligten einig. Besonders wenn es um die Aufklärung der Eltern geht, muss sowohl von den Schulen als auch von den Handwerksinnungen und -betrieben sowie der Politik mehr getan werden. Die Eltern sollten in den Prozess der Berufsorientierung mehr integriert werden. Ulrich Throner, Vorstand Schule Wirtschaft, hält es für sinnvoll schon früh aktiv zu werden: „Das Netzwerk zur Berufsorientierung setzt erst in der 8. Klasse an. Das muss früher passieren – schon im Grundschulalter – dann können auch die Eltern für das Handwerk gewonnen werden.“
Ob Ausbildungskompass, Ausbildungsmesse oder die Ausbildungstour – in beiden Landkreisen gibt es bereits sehr gute Maßnahmen zur Berufsorientierung für die Jugendlichen. Gerade nach den zwei Corona-Jahren sind Berufsorientierungsmessen und Schulbesuche für die Betriebe wichtig, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen. Außerdem ist das Praktikum immer noch eine der wichtigsten Entscheidungshilfen bei der Berufsfindung. Kreishandwerksmeister Martin Heimgreitner appelliert an die Runde: „Die Betriebe müssen sich positiv darstellen, wir müssen vorausgehen. Man muss immer dranbleiben. Viele Innungsbetriebe gehen für ihr Gewerk zu Infoveranstaltungen. Für Sie ist ihr Beruf eine Berufung, das muss an die Jugend weitergegeben werden.“
Das erste Werkstattgespräch war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. „Das Zusammenkommen und gemeinsame Austauschen sind ein erster Schritt, um beim Thema Ausbildung im regionalen Handwerk etwas zu bewirken. Alle Teilnehmer zeigten großes Interesse und ich denke das weitere Werkstattgespräche folgen.“, so Holzinger.
Kontakt
Johann Holzinger
Regionalmanager Bildung
+49 (0) 8025 – 99372-24
johann.holzinger@regionalentwicklung-oberland.de
Pressekontakt
Ilona Kaffl
Kommunikation
+49 (0) 8025 99372-61
ilona.kaffl@regionalentwicklung-oberland.de
Anschrift
Regionalentwicklung Oberland KU
Rathausplatz 2
83714 Miesbach
www.regionalentwicklung-oberland.de
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